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Die Echtheit des Kommentars zum Galaterbrief ist zu keiner Zeit angezweifelt worden. Doch mag zugegeben werden, daß äußere Bezeugungen für die älteste Zeit nur in spärlichem Ausmaße gegeben sind und daß auch die inneren Kennzeichen seiner johanneischen Herkunft weniger überzeugend wirken als bei den übrigen Homilien zu den paulinischen Briefen. In Anlage und Durchführung nimmt der Galaterkommentar eine bemerkenswerte Sonderstellung ein. Der Text wird kapitelweise einer fortlaufenden Exegese unterzogen, wobei das dogmatische Element in den Vordergrund tritt. Ein Hauptaugenmerk wendet der Heilige den großen Irrlehren seiner Tage sowie der früheren Jahrhunderte zu, deren Grundgedanken mit Schärfe namhaft gemacht und in treffender, bisweilen mustergültiger Weise widerlegt werden. Namentlich die Arianer strengster Richtung, die sog. Anomöer, doch auch die Mazedonianer, Donatisten und Gnostiker, unter diesen wieder die Marcioniten, finden in ihm einen entschiedenen Gegner. Freilich zeigt die mehr abgeklärte Art der Auseinandersetzung, daß jene Bewegungen ihren Höhepunkt bereits überschritten haben. Dies ist eine Ausgabe der Bibliothek der Kirchenväter.