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An keinem Teil seines Werks lag Albert Schweitzer mehr als an seinem Beitrag zur Philosophie. Doch die ihm gebührende Wirkung musste ausbleiben, weil nach seinen beiden philosophischen Büchern von 1923, der Kulturkritik (Kulturphilosophie I) und der Ethik (Kulturphilosophie II) – heute zusammengefasst unter dem Titel „Kultur und Ethik“ –, kein weiteres mehr erschien. Hier wird aus dem Nachlass die Fortsetzung veröffentlicht, an der Albert Schweitzer 14 Jahre lang, von 1931 bis 1945, gearbeitet hat.
Der Leser kann jetzt die Linien des Schweitzerischen Denkens über die Erstlingsschriften hinaus verfolgen. Sichtbar wird dabei der eindrucksvolle Versuch, die Ethik zu einer „Weltphilosophie“, zu einer quer durch die Kulturen akzeptierbaren Deutung von Leben und Kosmos auszubauen. Albert Schweitzer wird spätestens mit dieser Veröffentlichung als bedeutender Philosoph unseres Jahrhunderts erkennbar – in einem Werk von überraschender Aktualität.