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Fast seine gesamte Wittenberger Tätigkeit hindurch hielt Melanchthon sonntags Vorlesungen insbesondere für ausländische Studenten, die dem deutschen Gottesdienst nicht folgen konnten. Bei seinen Erklärungen des Bibeltextes schöpfte er aus der Fülle seines theologischen, historischen, naturkundlichen etc. Wissens. Drei dieser Sonntagsvorlesungen werden exemplarisch übersetzt und kommentiert.
In seine Vorlesungen streute Melanchthon viele Anekdoten aus Antike und Literatur und aus Begegnungen etwa mit Dürer, Luther, Kurfürst Friedrich d. Weisen ein. Sie wurden von Studenten aufgeschrieben und sind meist nur handschriftlich überliefert. Diese Anekdoten und Geschichten, als Dicta Melanthonis bezeichnet, werden hier erstmals in Übersetzung samt Kommentar vorgestellt. Sie zeigen eine fast völlig unbekannte Seite Melanchthons: den großen Geschichtenerzähler.