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Die beiden kleinen „katholischen“ Briefe stehen im NT am Rande und wurden lange vernachlässigt. Der vorliegende Kommentar will die Leistung dieser Texte in ihrer Situation herausarbeiten, ohne die sachlich-theologischen Fragen zu verschweigen. Präziser als bisher werden hier der je eigene historische Ort der beiden Schreiben, ihr literarischer Bezugsrahmen, das Profil der jeweiligen Gegner und das spezifische Argumentationsinteresse herausgearbeitet. Exkurse zu den textkritischen Problemen und zur Aufnahme biblischer und frühjüdischer Überlieferungen sowie eine je eigene Synthese der Theologie der beiden Schreiben runden den Kommentar ab. Dabei ergibt sich für den Judasbrief eine Stellung im Gegenüber zur paulinisch-nachpaulinischen Entwicklung, während der zweite Petrusbrief als Zeuge der theologischen Diskurse des zweiten Jahrhunderts profiliert wird.
Dr. Jörg Frey (*1962) studierte Evangelische Theologie in Tübingen, Erlangen und Jerusalem. Ab 1998 hatte er Professuren für Neues Testament an den Universitäten in Jena und München inne, seit 2010 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Neutestamentliche Wissenschaft mit den Schwerpunkten Antikes Judentum und Hermeneutik an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich und zugleich Research Associate der North West University Potchefstroom (Südafrika). 2003 wurde er zum Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ordiniert. Frey ist Autor und Herausgeber zahlreicher Publikationen, seine Forschung konzentriert sich auf die Johanneische Literatur, das antike Judentum, das Judenchristentum und die apokryphe Literatur sowie die Theologie des Neuen Testaments.