Digital Logos Edition
Diese Greifswalder Habilitationsschrift entwirft die Ekklesiologie von einer kritischen Selbstunterscheidung der Kirche her und zieht hierzu erstmals kirchliche Dokumente wie Denkschriften und Reformprogramme heran. Schlüsselbegriff der Untersuchung ist das Zeugnis. Mit ihm beruft die Kirche sich auf ihr vorgegebenes Gründungsgeschehen im Kreuz Jesu Christi und tritt zugleich in die Gemeinschaft mit abweichenden Gestalten dieser Berufung ein.
Analysen zu F. Schleiermacher, A. Ritschl und K. Barth belegen die Bedeutung, die dieses Kirchenverständnis seit dem 19. Jahrhundert für die evangelischen Kirchen besitzt. Im 20. Jahrhundert wird dieses Kirchenverständnis auch für das Verhältnis der konfessionsverschiedenen Kirchen untereinander wichtig sowie für die Beziehungen zur Gesellschaft allgemein und zu den nichtchristlichen Religionen.
Dr. Henning Theißen (*1974) studierte Theologie und Philosophie in Tübingen und Bonn. Nach mehrjähriger Tätigkeit im Pfarrdienst der Evangelischen Kirche im Rheinland ist er derzeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent am Lehrstuhl für Systematische Theologie der Theologischen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald beschäftigt, wo er sich 2012 mit dieser systematisch-theologischen Untersuchung habilitierte, für die er von der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen den Hanns-Lilje-Preis 2012 verliehen bekam.