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Er hat die Geschichte der Theologie im Deutschland der Nachkriegszeit geprägt wie kaum ein anderer. Sein Werk, das international vielfach übersetzt wurde, hinterlässt einen tiefen Eindruck in der weltweiten Theologie. Am 8. April 2016 feierte Jürgen Moltmann seinen 90. Geburtstag. Das Gütersloher Verlagshaus ehrte seinen Autor zu diesem Anlass mit dieser neunbändigen Werkausgabe. Jürgen Moltmanns Einfluss wird auch nach seinem Tod am 3. Juni 2024 in den Herzen und Gedanken vieler weiterleben.
Seine 1964 erschienene Theologie der Hoffnung schaffte es in die „Spitzenklasse der theologischen Weltliteratur“, wie der Spiegel seinerzeit schrieb. Jürgen Moltmann wurde mit diesem Buch zum „Herold eines neues Protestantismus“. Er entfaltete sein Denken in der Folgezeit in insgesamt acht Bänden und schuf damit ein Werk, das ihm nicht nur internationale Anerkennung einbrachte, sondern einer kraftlos und verzagt erscheinenden Rede von Gott neue Lebendigkeit einhauchte und neue Perspektiven gab. Moltmann deutet das gesamte Themenfeld der christlichen Theologie und Dogmatik im Horizont der Herausforderungen einer modernen, mündig gewordenen Welt. Theologie ist dabei für ihn nicht ein spekulatives Nachdenken über eine transzendente göttliche Welt, sondern eine weltverändernde Praxis aus dem Geist messianischer Hoffnung. Christentum ist darum immer politisch und nicht dem Himmel, sondern der Welt zugewandt.
Diese preiswerte Sonderausgabe der Hauptwerke Jürgen Moltmanns ist eine Einladung, einen der einflussreichsten theologischen Denker der Gegenwart im Horizont der aktuellen Weltprobleme kennenzulernen und seine bleibende Bedeutung zu entdecken.
Dr. Jürgen Moltmann (1926–2024) studierte Theologie während der Kriegsgefangenschaft in England und nach seiner Rückkehr nach Deutschland in Göttingen. Von 1953 bis 1958 war er Pfarrer und Studentenpfarrer in Bremen, von 1958 bis 1964 Professor an der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal. Von Bonn, wo er von 1964 bis 1967 lebte, kam er 1967 nach Tübingen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1994 lehrte. Danach hatte er international zahlreiche Gastprofessuren und Vortragsreisen wahrgenommen. Seine besondere Liebe galt Nicaragua und Korea. Jürgen Moltmann erhielt zahlreiche Preise und 19 Ehrendoktorate.