Digital Logos Edition
Die Septuaginta ist als jüdische Bibelübersetzung ab dem 3. Jh. v. Chr. entstanden. Sie wurde zur zentralen Grundlage des Judentums in der griechisch-hellenistischen Welt und in weiterer Folge für die Verbreitung des Christentums. Sie wurde von den meisten neutestamentlichen Autoren als Grundlage ihrer Schriftzitate benutzt und ist das Alte Testament in den orthodoxen Kirchen. Zudem gibt sie Einblick in das Schriftverständnis und die Theologie des Griechisch sprechenden Judentums in der Antike. In textgeschichtlicher Hinsicht ist sie die wichtigste Quelle neben dem hebräisch-masoretischen Text, zumal sie, anders als die biblischen Texte aus Qumran, vollständig überliefert ist. Die Septuaginta-Forschung bildet einen eigenständigen Bereich neben der Erforschung der hebräischen Bibel und liegt im Schnittfeld mit dem Neuen Testament und mit antiker Geschichte und Religionsgeschichte.
Der vorliegende Band enthält Studien zum Text und zur Textgeschichte der Septuaginta, zu ihrer Philologie und Geografie sowie zur Theologie und zur Rezeptionsgeschichte. Er gibt einen Überblick über den gegenwärtigen Forschungsstand und zeigt Perspektiven für die weitere Forschung auf. Der Band ist erwachsen aus einer internationalen Tagung des Projektes Septuaginta Deutsch, die im Juli 2012 in Wuppertal stattfand.
Wolfgang Kraus, geboren 1955; 1990 Promotion; 1994 Habilitation; Professor emeritus für Neues Testament an der Universität des Saarlandes, Saarbrücken.
Siegfried Kreuzer, geboren 1949; Promotion und Habilitation in Ev. Theologie; 1991–2015 Professor für Altes Testament an der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal; seit 1999 Mitwirkung bei Septuaginta Deutsch und am Institut für Septuaginta und Biblische Textforschung.
Martin Meiser, geboren 1957; 1983-91 evangelischer Pfarrer in Bayern; 1991-2001 Assistent für Neues Testament in Erlangen; 2001-05 Assistent für Alte Kirchengeschichte in Mainz; 2005-07 Vertretungsprofessor in Münster/Westfalen; seit 2007 außerordentlicher Professor in Saarbrücken.
Marcus Sigismund, geboren 1971; 2002 Dr. phil.; seit 1999 Lehrbeauftragter an der Bergischen Universität Wuppertal; seit 2007 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Septuaginta und biblische Textforschung, seit 2022 Koordinator der UniService Digitalisierung der Lehre an der Bergischen Universität Wuppertal.