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Fritz Laubach kommentiert in diesem Band der Wuppertaler Studienbibel den Brief an die Hebräer.
Allgemeine Infos zur Serie: Über Generationen hat die Wuppertaler Studienbibel die Auslegung in Kirche und Gemeinde geprägt und noch immer gibt es keine andere vergleichbare Bibelauslegung für die Gemeinde. Die texttreue, geistliche Tiefe und Glaubensverwurzelung der Autoren macht das Werk nach wie vor zu einem zuverlässigen und unverzichtbaren Arbeitsmittel.
Es ist doch eine auffallende Not in unserer Zeit, daß so wenige Kinder Gottes noch wirklich mit dem Wort der Heiligen Schrift vertraut sind, daß sie nicht mehr in dem Wort leben, daß das Wort Gottes sich kaum noch im alltäglichen Verhalten der Christen auswirkt. Wie viele Mangelerscheinungen im geistlichen Leben lassen sich auch in unseren Tagen darauf zurückführen, daß wir den Elementarunterricht des geistlichen Lebens zu rasch vergessen haben. Diesem bedenklichen Zustand muß auch die Verkündigung gerecht werden.
Die messianische Verheißung, die schon Jakob auf den Stamm Juda gelegt (1 Mo 49, 8–12) und die Gott auf der Höhe des Prophetentums erneuert hat (Jes 11, 1), findet im Neuen Bund in Jesus Christus ihre Bestätigung und Erfüllung (Mt 2, 6; Offb 5, 5). In ihm, dem „Löwen aus dem Stamm Juda‘, sind Königtum und Priestertum vereinigt (Ps 110, 1. 4; Sach 6, 11).
Nun liegt es in der Verantwortung der Gläubigen, nicht auf dem Boden atst Gotteserfahrung stehenzubleiben, sondern sich immer neu mit der Fülle göttlicher Gaben beschenken zu lassen.
Der Gang der Kirchengeschichte bis in unsere Tage hinein lehrt uns, daß jede Verfolgungszeit für die Gläubigen Sichtungszeit ist, weil sie die Möglichkeit des Abfalls in sich birgt.
Was alles Suchen und Fragen des menschlichen Herzens nach Gott in den vielfältigen Formen religiösen Lebens und Denkens niemals hätte erzwingen können — das hat Gott von sich aus getan: Er hat sich offenbart!
Fritz Laubach (*1926) ist Theologe und war viele Jahre Pastor im Bund der Freien evangelischen Gemeinden.