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Die Homilien zum Philipper- und Kolosserbrief tragen das Gepräge des großen Kirchenlehrers auf dem byzantinischen Bischofsstuhle so deutlich an sich, dass es nicht erst des Hinweises auf die ununterbrochene äußere Bezeugung bedarf, um ihre Echtheit darzutun. Weitaus klarer liegen die Verhältnisse bei den Homilien zum Kolosserbrief. Unser Heiliger hat sie gehalten, als er Bischof von Konstantinopel war. Man vergleiche seine eigenen Worte in der III. Homilie: „Findest du mich (der priesterlichen Würde) entkleidet, dann verachte mich! Solange wir aber auf diesem Stuhle sitzen, solange wir die oberhirtliche Stelle einnehmen, so lange haben wir sowohl die Würde als die Gewalt, wenn wir dessen auch unwürdig sind.“ Und wiederum: „Auch wir nun haben ein Gesandtschaftsamt überkommen und erscheinen im Namen Gottes. Darin nämlich besteht die bischöfliche Würde.“ Kraft seiner bischöflichen Autorität droht er (VII. Homilie) den putzsüchtigen Frauen: „Wenn ihr dieses Treiben fortsetzt, so werde ich es nicht dulden, euch nicht aufnehmen und euch nicht über diese Schwelle treten lassen.“ Und abermals: „Siehe, ich ermahne und befehle, sowohl die Schmuckgegenstände als die genannten Gefäße zu zerbrechen … Wer will, mag austreten; wer will, mag darüber losziehen; aber ich dulde keinen solchen Missbrauch mehr. Wenn ich mich dereinst vor dem Richterstuhle Christi verantworten muss, so steht ihr weit weg, und eure Gunst nützt mir gar nichts; denn ich habe die Rechenschaft abzulegen.“ Dies ist eine Ausgabe der Bibliothek der Kirchenväter.